Bulgarien und Rumänien sind endlich dem erweiterten europäischen Schengen-Raum beigetreten und haben damit einen entscheidenden Schritt auf ihrem 13-jährigen Weg zu einer tieferen Integration getan. Diese Entwicklung, die am Sonntag in Kraft getreten ist, vereinfacht den Luft- und Seeverkehr und macht Grenzkontrollen innerhalb des Schengen-Raums überflüssig. Das Veto Österreichs beschränkte diesen Status jedoch ausschließlich auf den Luft- und Seeverkehr, da es Bedenken hinsichtlich potenzieller Asylbewerber äußerte.
Dies bedeutet, dass Touristen, die auf dem Luft- oder Seeweg einreisen, nur noch ein Visum benötigen und ihre bestehenden Schengen-Visa nutzen können. Reisende, die auf dem Landweg einreisen, benötigen jedoch weiterhin zusätzliche Dokumente.
Der Schengen-Raum hat jetzt 29 Mitglieder
Mit dem Beitritt Bulgariens und Rumäniens umfasst der Schengen-Raum nun 29 Mitglieder, darunter verschiedene Staaten der Europäischen Union, die Schweiz, Norwegen, Island und Liechtenstein. Rumänien will die Schengen-Bestimmungen in vier Seehäfen und 17 Flughäfen durchsetzen, wobei der Flughafen Otopeni in der Nähe von Bukarest ein zentrales Drehkreuz ist.
Dennoch gibt es nach wie vor Hindernisse, vor allem bei der Grenzsicherung und der Bekämpfung der illegalen Migration. Dennoch sind beide Länder bestrebt, bis zum Jahresende eine vollständige Integration in den Schengen-Raum zu erreichen, auch wenn Österreichs derzeitiger Kompromiss nur für den Luft- und Seeverkehr gilt. Kroatien ist nach Bulgarien und Rumänien der EU beigetreten und wird im Januar 2023 das 27. Mitglied des Schengen-Raums werden.
Der vollständige Beitritt Bulgariens zu Schengen wird für Ende 2024 erwartet. Mit diesem Schritt sollen illegale Migranten davon abgehalten werden, über Bulgarien nach Europa einzureisen.
Kalin Stoyanov, Bulgariens Innenminister.
Während dieser Meilenstein vielen Freude bereitet, fühlen sich die Lkw-Fahrer übergangen und haben mit langen Warteschlangen an den Grenzen und finanziellen Rückschlägen zu kämpfen. Straßentransportgewerkschaften wie die rumänische UNTRR drängen auf sofortige Maßnahmen zur Lösung dieser Probleme und weisen auf die beträchtliche wirtschaftliche Belastung der Spediteure hin.
Trotz dieser Hürden bekräftigen Bukarest und Sofia ihr Engagement für weitere Fortschritte. Der rumänische Innenminister Catalin Predoiu unterstreicht, wie wichtig es ist, den Integrationsprozess bis 2024 abzuschließen, einschließlich der Landgrenzen. Während Bulgarien und Rumänien diesen bedeutenden Fortschritt vorantreiben, geht die Reise in Richtung eines zusammenhängenderen Europas weiter, wenn auch mit Herausforderungen, die es zu überwinden gilt.
